Vor einigen Wochen bin ich mal wieder in die Heimat gefahren und nach langem, langem Kreativitätstief spürte ich, wie sich die Worte in der klaren Herbstluft wieder in meinen Gedanken formen ließen. Vielleicht lag es an der bekannten Umgebung, die mich mich selbst sein ließ. Vielleicht war es die literarische Prosa von Peter Webers Debütroman Der Wettermacher, den ich in der Zeit ständig mit mir herumgetragen und so viele Stellen markiert habe:

Zuhause
Zuhause ist, die Stille, die sich einstellt, sobald die Bustüren hinter mir zuzischen.
Zuhause ist, wenn es nicht nur mit meinen Gefühlen auf und ab geht, sondern sich links und rechts Panorama erhebt.
Zuhause ist, wenn ich immer sicher bin, wer ich bin, wo ich bin, auch wenn ich eine falsche Verzweigung erwische.
Zuhause sind mittelalterliche, aufgeräumte Städtchen und Schlösser, Burgen und Ruinen auf Hügelkuppen. Die Geschichte, auch die meine, überall spürbar.
Zuhause ist, wenn jedes Haus, jede Straße, jeder Stein Erinnerungen birgt – an Kindheit, Jugend und Vergänglichkeit. Wenn ich um jede Ecke Gesichter vermute, von Freunden und Gespenster der Reminiszenz.
Zuhause sind Heckspoiler und Jugenderinnerungen an Tanken und Sportplätzen.
Zuhause ist, wenn ich nachts die Sterne sehen kann, den Bach sürpflen höre und die Bergluft bereits unweit erahnen kann.
Zuhause ist Nachtbus fahren.
Zuhause ist Hügel erklimmen, Berge überwinden.
Zuhause ist Sprache, ohne nachzudenken.
Zuhause ist Speise, mit viel Kindheit.
Zuhause ist einfach Sein.
